«ernteriif» Nr. 4: Erdbeeren
Sie sind fast das ganze Jahr zu kaufen. Zur Befriedigung dieses Angebots wurde halb Andalusien mit Gewächshäusern und Plantagen überzogen. Bei uns werden Anlagen mit grossem Energieaufwand geheizt, damit auch möglichst früh schon Erdbeeren aus der Schweiz zu kaufen sind. Nachhaltig ist das nicht. Neben dem Geschmack wurde den aussersaisonalen Erdbeeren zudem eine wichtige Eigenschaft genommen: Vorfreude zu bereiten. Mit der Sehnsucht im Gepäck haben wir uns auf die Suche nach zeitgemässen Erdbeeren gemacht.
«Als Bio-Betrieb dürfen wir unsere Folientunnels gar nicht heizen», sagt Simon Räss vor den aufgereihten Tunnels auf dem Wildbeeren-Hof im Zürcher Weinland. Die Richtlinien im biologischen Anbau schränken das beheizen von Gewächshäusern und Tunnels sehr stark ein. Das hält den CO2- Ausstoss der Produktion gering, dafür sind die Erdbeeren später reif. Gegen kalte Nächte und Frost sind die Erdbeeren auf dem Bio-Hof dennoch geschützt. «Mit der Folie über dem Gerüst ist es im Tunnel durchschnittlich 1-2 Grad wärmer. Bedeckt ein Vlies die Erdbeeren, kommen nochmals 1-2 Grad dazu. Legen wir zusätzlich noch ein zweites Vlies über das erste, kann es nachts bis zu –7 Grad werden, ohne dass die Erdbeeren erfrieren», erklärt Simon Räss.
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Über das ernteriif
ernteriif verschafft mit Blick auf saisonale Erzeugnisse lokaler Landwirt:innen einen vertieften Einblick auf deren Arbeit und Produktionsweise. Im Fokus stehen kleinstrukturierte Landwirtschaftsbetriebe, die grossen Wert auf Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit legen. Mit der Vision, dass wir Konsument:innen uns verstärkt mit der Herkunft unserer Lebensmittel und den Herausforderungen ihrer Herstellung auseinandersetzen.